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我译《少年维特之烦恼》—艰苦挣扎的历程
译书的故事(之七) 2011年10月中旬的一天下午,天津人民出版社编辑孙瑛同志来访,邀约我翻译歌德的书信体小说《少年维特之烦恼》。只是当时老伴患病日久,年来愈见沉重,卧病在床,我担心照顾家庭和做好翻译工作难以两全,因此颇感为难。孙瑛表示充分理解。她谈了他们曾经设想过的几个方案,以及最后决定来找我的原因,并表示他们看重的是译作的质量,哪怕晚些交稿也没关系等等。说实话,我还从来没有遇到过编辑找上门来这么热情、恳挚地敦促与支持我翻译一部经典名著,最后,我答应了。 《少年维特之烦恼》是我非常喜爱并阅读多次的一本书。至今我还清楚地记得我在集美上学时初次阅读此书的情景。那是1953年夏末一个星期天的下午,我坐在集美学村岑头海边一块一半没入海里的岩石上,专心致志忘情入迷地默默阅读郭沫若译的《少年维特之烦恼》,直至太阳快要沉入大海,才回学校。1955年9月,我带着郭译《少年维特之烦恼》(1942年重印版)和《沫若译诗集》(新文艺出版社 一九五四 上海)从福建南安山村来到北京。这两本书60多年来一直跟着我。1956年秋冬,我常去北大文史楼二楼阅览室复习功课,也在那里阅读从图书馆借来的《少年维特》德文原版书Die Leiden des Jungen Werther,并花费不少时间手抄书中精彩的段落和Gesänge Ossians(《莪相之歌》),直至1958年7月在北京王府井大街外文书店买到苏联外国文学出版社出版的德文版此书,才停止费时费力的手抄工作。 我在学生时代,对郭老《少年维特之烦恼》的译文,极为景仰敬佩,郭译既富文采,且有激情,在我的心目中,这是至善至美的译文,名著翻译的典范。我曾在一段时间里反复阅读其中的一些佳句、段落,尤其开头那两封信,虽然后来多年没再读这本书,对这几段文字依然留有深刻印象: "我要,好友,我和你相约,我要改善我自己了,我不再和从前一样听随命运弄人;我要乐享现在了,过去的事情我让它过去。不错,你说得好,朋友,你说:假使人类不那么热心地逞思索之力去回想过往的不幸,仅好好地忍受着无苦无碍的这个目前的时候,人类中的痛苦定会减少。——但是人类何以只造成这个样子,只有上帝知道!—— [……] 世界中误解和怠惰恐怕比欺诈和作恶还要误事。至少,后两者总比较的少些。 [……] "再者我在此地甚好。在这乐园般的地方寂寥之於我心正是高贵的良药,值此初春之季更十分地温慰我时感不安的寸心。林树,蒺垣,都成花簇,我愿化为金虫能在这香海之中游泳,摄取一切的养料。 城市自身本无可取,但是四郊却有不可言喻的自然之美。这自然之美能使已故M伯爵心动,建其园於小丘之一上。群丘簇拥,为状至佳,所构成之溪谷亦极秀美。园之结构单纯,一入园门即可知非专门园艺家所擘画,乃成诸素心人之手,欲於此以自行娱乐者。在此颓榭中对於逝者我已雪了不少的眼泪,此亭为逝者所爱好,今则已归我有。不久我将为此园之主人;来此才数日,园丁已与我相得,留此彼将不以为苦。 一种不可思议的愉快,支配了我全部的灵魂,就好象我所专心一意领略着的这甘美的春晨一样。我在此独乐我生,此地正是为我这样的灵魂造下的。我真幸福,我友,我全然忘机於幽居底情趣之中,我的艺术已无所致其用了。我现在不能画,不能画一笔,但我的画家的生涯从来不曾有这一刻的伟大。[……]啊,我的朋友,眼之周遭如昏黄时,世界环拥着我,天宇全入我心,如像画中爱宠;我便常常焦心着想道:啊!我心中这么丰满,这么温慰地生动着的,我愿能把它再现出来,吹嘘在纸上呀!我的心如像永远之神底明镜,画纸也愿能如我的心之明镜呀!——朋友!——但是我终不能成功,我降伏在这种风物底威严下了。" 郭译《少年维特之烦恼》于1922年1月在日本福冈脱稿,距今已将近一百年了,在此期间,中国社会发生了翻天覆地的变化,汉语言文字的运用也有了极大的发展和显著的改变。平心而论,郭老当年的佳译美文,与新世纪读者的阅读习惯、审美要求已有相当距离,有些用语或许令年轻读者感到费解。 经过一番思索,我认定两件事情是绝对必须的:一是必须对原文进行深度研读与领悟,以求准确把握作品的内涵,准确把握作品语言在叙事、辩论与抒发喜悦、感叹、失望、忧伤等诸多不同心境时的语气、色彩与力度,二是必须跳出郭译影响的魔圈。此二者是成功打造高质量新译本的基础和关键。 事情虽然想明白了,但是做起来并不容易。翻译过程中,脑海里不时浮现出郭译的若干语句。倘若新译本的文句、用语与口气让读者不时联想到郭老的译文,仿佛郭译的影子依稀可见,无疑就是个失败。不仅是郭译,带有任何其他译本明显影响的痕迹,无论是前人的或同时代人的,都不可取。新译本须有新特点、新面貌,因为文学翻译就应该是一种创造性劳动。我生怕不由自主地受到郭老强大气场的吸引,为了抵御、扬弃郭译的影响,在整个翻译过程中,一直把郭老的译本放在书橱里,不曾拿出来看一眼。 我译《少年维特之烦恼》是一个挣扎着走出郭译“阴影”的艰苦历程。待译出开头那两封信,静下心来,仔细琢磨,自己看后,松了一口气,觉得这路子是对的,循此前行,打造新译本便成功有望。译完初稿后,又过了一个多星期,再对译文进行润色、修改。没有马上接着修改全书,是因为刚刚译完,兴奋的情绪尚未平复,往往不易发现译文可能存在的问题,所以我通常都是间隔一段时间再去修改译文。 下面是与上文所引郭译相应句、段的我的译文,我相信,在我的译文里已看不到郭译或其他译本的影子了: "我要,亲爱的朋友,我向你保证,我一定要让自己变得更好,绝不再像过去那样反复咀嚼命运赐予我们的那一点儿不幸;我要享受当下的生活,已经过去的,就让它过去吧!确实,挚友,你说得对,如果人们不那么孜孜不倦地去想象痛苦,不一再追忆过往的不幸,而心甘情愿忍受眼下生活的平淡、平凡,世人的痛苦肯定要少些——天晓得人怎么生成这个样子! [……] 人世间也许误解和懈怠比奸计和恶意还要误事。至少后二者较为少见。 [……] 我在此间至感惬意,在这乐园般的处所,寂寥之于我心,有如珍贵良药,时当春季,艳阳、鲜花、惠风,都在温柔抚慰我这时感不安的寸心。每一棵树,每一排树篱,无不繁花似锦,我愿能变成一只金甲虫,在这馥郁芬芳的海洋中畅游,觅取其中的所有养分。 城镇本身并不宜人,城镇周边却有一种难以言传的自然之美。一座座山丘纵横交错,形态各异,构成众多美不胜收的山谷,已故的M伯爵因此决定在一座小山上修建花园。那是一座简朴的花园,一走进园门,立刻感到花园的布局构想并非出自专业园艺家之手,而是一敏于感受的心灵所为,意在供他本人在此休憩。在那花木繁茂、浓荫覆盖的园亭,我为已故者洒雪了不少泪水。这里是他、也是我流连忘返的处所。不久我就是这座花园的主人了;不过短短几天,园丁对我已颇有好感,往后他会感到待他不薄的。 我的整个心灵洋溢着奇妙的欢欣,有如我满心享受着的春日的清晨。我独自一人,在为像我这样的人设置的环境里独娱我生。我那么快乐,我的挚友,完全沉浸在宁静的生之感受中,以致于损害了我的艺术。眼下我或许不能作画,一笔也画不了,但在这些瞬间,作为画家,我达到了自己以往从未达到的境界。[……] 我的朋友,当我看到周遭暮色渐浓,身边的世界和天空完全憩息在我心灵里面,有如情人的倩影——于是我不禁心中渴望,想道:如此丰满、如此温暖地活在你心中的,如若你能把它再现出来,在纸上描画出来,使之成为你心灵的镜子,一如你的灵魂是永恒的上帝的镜子一般,那该多好!——我的朋友——但这会毁了我的,这景色是如此雄奇瑰丽,面对它的伟力,我只有甘拜下风。 在“乐园般的处所独娱我生”的维特也在思考人生的意义,他看到人类的创造力、探索力受到禁锢深感无奈: 人生如梦。不少人早已有此感触,如今这感觉也一直萦绕我心怀。当我看到禁锢着人类创造力、探索力的藩篱,当我看到人类的一切活动,无非为了满足延长我们可怜的存在的种种需要,此外再无别的目的,继而看到对某些问题的探索所获得的慰藉,只不过令人如梦如幻、听天由命罢了,犹如囚徒在墙上绘画彩色人像和光明前景一样毫无意义——对这一切,威廉,我实在无话可说。我返回自己内心,发现了一个世界!它更多地存在于预感和神秘的欲念,而非存在于表现和生机勃勃的力量。在我的感官之前,万彙朦胧飘游,我继续如在梦幻中似的含笑前行。 " 维特结识“天使般的绿蒂”不久,感觉自己就是“天底下最幸福的人”,他抒发自己的幸福感的这段文字简直就是一篇极美的散文诗,最后两行简洁的文字更是意味深长: "我的日子过得非常幸福,就像上帝为他的圣徒安排的日子那么幸福。无论此后我有何种际遇,我都不能说,我未曾得享欢乐,未曾享受过人世间至为纯洁的生之欢乐。——我的瓦尔海姆你是知道的,我已在这里安居,从此处到绿蒂家只有半小时路程,在那里我感受到自我,感受人所能享受到的全部幸福。 当初我选择瓦尔海姆作为我散步的目的地,何曾想到,这里离天国不过咫尺之遥!多少次我在远足途中,时而从山上,时而从平原,遥望河流彼岸那座猎庄,如今那里寄托着我的所有心愿! 亲爱的威廉,关于人心中的欲望,我思考过许多许多:有些人思欲远行千里,遨游四方,以期作出种种新发现,又有些人由于内心的冲动,情愿囿于狭小天地,沿着习惯的轨迹前行,对身边发生的事情漠然置之。 妙哉妙哉!当初我来到这里,从小山上眺望那秀美的山谷,周遭的景物对我有莫大的吸引力。——那儿有一座小树林!——啊,你若能在那林荫下小憩多好!——那儿是高山的巅峰!——啊,你若能登上峰顶,一览广袤的原野!——那连绵起伏的丘陵山岗和无数风景如画的峡谷!——哦,我真想在那里久久流连!——我在尘世匆匆奔走,我所祈盼的,始终未能觅得。哦,远方犹如未来!我们的灵魂之前,是一巨大而朦胧的整体,我们的感觉同我们的眼睛一样模糊不清,我们渴望,啊!渴望奉献出整个生命,让惟一伟大美好的情感充满我们的心灵。——可是,啊!当我们匆匆前往,当“那里”变成“这里”,却一切依然如故,我们依旧贫困,依旧受到种种束缚,我们的心灵依旧渴求已然杳无踪影的灵泉。 于是,最不安定的异乡飘泊者最终还是渴望还乡,在自己的小屋里,在爱妻的怀抱中,在儿女们当中,在为生计操劳之时,得到他在遥远的异国他乡寻找不到的快乐。…… " 维特是个“有心人”,有一颗敏于感受的心。他给绿蒂的弟弟妹妹们讲故事,同一个故事第二次讲时稍有不同,孩子们就说“这和上次讲的不一样”,从这件极易被人忽略的小事他“领悟到”: 一个作者,他的著作再版时若作了修改,即使行文增色良多,也必定会损害他的书。我们总是乐于接受第一印象。人生来就是如此:最荒诞不经的事情,你也能让他深信不疑,并且立即牢记于心,想要改变它、磨灭它,无异痴人说梦。 他和绿蒂一起去探望绿蒂一位病危的女友,顿生“人生朝露”之感: "是啊,近来我确信,而且越来越确信,一个人的生命是无足轻重的,实在无足轻重。[……] 啊,人生在世,犹如晨露易晞,即便在他对自己的存在确信无疑之时,在他的'当下'令他的亲人们获致独一无二真实印象并永存于心之时,他也已经渐渐黯淡下来以至消失。人生,真是转瞬即逝啊! " 诗人气质的维特,不只是多情善感,面对雄奇瑰丽的山川,他看到“大自然内部炽热而神圣的生命,看到所有这些玄妙莫测的力量在大地深层相互作用,交相影响;”这是哲学家的沉思,还伴随着一腔豪情: "我从岩石上纵目远眺河对岸山丘之间丰饶的山谷,但见草木萌芽,山泉喷涌,挺拔茂密的林木覆盖群山,从山麓直至峰顶,一片郁郁苍苍,秀美多姿蜿蜒曲折的山谷,掩映在可爱的树林绿荫之中,潺潺河水从低声细语的芦苇之间缓缓流过,轻柔的晚风中,从天边飘来片片白云,把云影倒映在河面上;我听见周遭群鸟鸣啭,使树林充满生气,成千上万蚊蚋在夕阳最后一抹红色余辉中尽情飞舞,落日颤悠悠的最后一瞥引出了草丛中鸣叫的蟋蟀;我周围的嗡营之声又使我注意到地面,苔藓从我立足的坚硬岩石榨取营养,一簇簇枝叶交错的灌木丛,从贫瘠的沙丘一路向下生长,凡此种种,都向我揭示出大自然内部炽热而神圣的生命:我把这一切全都包容在我温暖的心里,置身于万象纷呈丰富至极的大自然之中,感到自己好似成了神祇一般,在我的心灵中生气盎然地跃动着无穷世界的壮丽形象。巍峨的群山耸立在我周围,万丈深渊横亘在我面前,江河在我脚下奔流,飞泉急湍直泻而下,森林群山发出鸣响;我看到所有这些玄妙莫测的力量在大地深层相互作用,交相影响;而在大地之上,天宇之下,聚集着形形色色世代繁衍的造物,形态各异,何止百千。人类为抗御危险而聚居一方,建造小巢,却自以为是这广阔世界的主宰!可怜的傻瓜!你这么藐视万物,因为你自己就这么渺小。——从无法攀登的群山,越过杳无人迹的荒漠,到人类未知的浩瀚大洋的尽头,永恒创造者的精神无处不在,并为每一能听到他声音的如尘埃般卑微的生命而欣喜。——啊,那时,我多么渴望凭藉飞过我头顶的白鹤的翅膀飞抵茫茫大海的彼岸,自无穷者泡沫翻腾的酒杯中畅饮那醇香厚烈的生之欢乐,哪怕只一瞬间,以我心胸中有限之力感受那包容万彙、造就万彙者的点滴欢欣。…… " 维特是个有思想有丰富感情有鲜明个性的青年,虽然他由于失恋且在腐朽黑暗的社会现实中频频受挫,心情越来越灰暗,伤感,终于走向毁灭,但是纵观全篇,他的思想感情并不是只有灰暗伤感,他这个多侧面的人物形象,不是只用一种音调,一种色彩便能描摹得了的。随着翻译工作的进展,对这一点我的感受越来越深。 翻译这部小说历时约八个月。在此期间,荣仙病情虽无起色,但尚属平稳,没有明显恶化,因此我也还能在平静的心境里一天工作几个小时。 定稿后,我最后一遍通读全文,长长地舒了一口气,忽然有一种恍若走进了柳暗花明之境的欣悦感。 子立 下面是与本文摘录的译文相对应的原文,供有意参阅的朋友浏览。 ——子立 附白 Ich will, lieber Freund, ich verspreche dir's, ich will mich bessern, will nicht mehr ein bißchen Übel, das uns das Schicksal vorlegt, wiederkäuen, wie ich's immer getan habe; ich will das Gegenwärtige genießen, und das Vergangene soll mir vergangen sein. Gewiß, du hast recht, Bester, der Schmerzen wären minder unter den Menschen, wenn sie nicht - Gott weiß, warum sie so gemacht sind! - mit so viel Emsigkeit der Einbildungskraft sich beschäftigten, die Erinnerungen des vergangenen Übels zurückzurufen, eher als eine gleichgültige Gegenwart zu ertragen. Und ich habe gefunden, daß Mißverständnisse und Trägheit vielleicht mehr Irrungen in der Welt machen als List und Bosheit. Wenigstens sind die beiden letzteren gewiß seltener. Übrigens befinde ich mich hier gar wohl. Die Einsamkeit ist meinem Herzen köstlicher Balsam in dieser paradiesischen Gegend, und diese Jahreszeit der Jugend wärmt mit aller Fülle mein oft schauderndes Herz. Jeder Baum, jede Hecke ist ein Strauß von Blüten, und man möchte zum Maienkäfer werden, um in dem Meer von Wohlgerüchen herumschweben und alle seine Nahrung darin finden zu können. Die Stadt selbst ist unangenehm, dagegen rings umher eine unaussprechliche Schönheit der Natur. Das bewog den verstorbenen Grafen von M., einen Garten auf einem der Hügel anzulegen, die mit der schönsten Mannigfaltigkeit sich kreuzen und die lieblichsten Täler bilden. Der Garten ist einfach, und man fühlt gleich bei dem Eintritte, daß nicht ein wissenschaftlicher Gärtner, sondern ein fühlendes Herz den Plan gezeichnet, das seiner selbst hier genießen wollte. Schon manche Träne hab' ich dem Abgeschiedenen in dem verfallenen Kabinettchen geweint, das sein Lieblingsplätzchen war und auch meines ist. Bald werde ich Herr vom Garten sein; der Gärtner ist mir zugetan, nur seit den paar Tagen, und er wird sich nicht übel dabei befinden. Eine wunderbare Heiterkeit hat meine ganze Seele eingenommen, gleich den süßen Frühlingsmorgen, die ich mit ganzem Herzen genieße. Ich bin allein und freue mich meines Lebens in dieser Gegend, die für solche Seelen geschaffen ist wie die meine. Ich bin so glücklich, mein Bester, so ganz in dem Gefühle von ruhigem Dasein versunken, daß meine Kunst darunter leidet. Ich könnte jetzt nicht zeichnen, nicht einen Strich, und bin nie ein größerer Maler gewesen als in diesen Augenblicken.[……] Wenn's dann um meine Augen dämmert, und die Welt um mich her und der Himmel ganz in meiner Seele ruhn wie die Gestalt einer Geliebten - dann sehne ich mich oft und denke : ach könntest du das wieder ausdrücken, könntest du dem Papiere das einhauchen, was so voll, so warm in dir lebt, daß es würde der Spiegel deiner Seele, wie deine Seele ist der Spiegel des unendlichen Gottes! - mein Freund - aber ich gehe darüber zugrunde, ich erliege unter der Gewalt der Herrlichkeit dieser Erscheinungen. Daß das Leben des Menschen nur ein Traum sei, ist manchem schon so vorgekommen, und auch mit mir zieht dieses Gefühl immer herum. Wenn ich die Einschränkung ansehe, in welcher die tätigen und forschenden Kräfte des Menschen eingesperrt sind; wenn ich sehe, wie alle Wirksamkeit dahinaus läuft, sich die Befriedigung von Bedürfnissen zu verschaffen, die wieder keinen Zweck haben, als unsere arme Existenz zu verlängern, und dann, daß alle Beruhigung über gewisse Punkte des Nachforschens nur eine träumende Regignation ist, da man sich die Wände, zwischen denen man gefangen sitzt, mit bunten Gestalten und lichten Aussichten bemalt - das alles, Wilhelm, macht mich stumm. Ich kehre in mich selbst zurück, und finde eine Welt! Wieder mehr in Ahnung und dunkler Begier als in Darstellung und lebendiger Kraft. Und da schwimmt alles vor meinen Sinnen, und ich lächle dann so träumend weiter in die Welt. Ich lebe so glückliche Tage, wie sie Gott seinen Heiligen ausspart; und mit mir mag werden was will, so darf ich nicht sagen, daß ich die Freuden, die reinsten Freuden des Lebens nicht genossen habe. - du kennst mein Wahlheim; dort bin ich völlig etabliert, von da habe ich nur eine halbe Stunde zu Lotten, dort fühl' ich mich selbst und alles Glück, das dem Menschen gegeben ist. Hätt' ich gedacht, als ich mir Wahlheim zum Zwecke meiner Spaziergänge wählte, daß es so nahe am Himmel läge! Wie oft habe ich das Jagdhaus, das nun alle meine Wünsche einschließt, auf meinen weiten Wanderungen, bald vom Berge, bald von der Ebne über den Fluß gesehn! Lieber Wilhelm, ich habe allerlei nachgedacht, über die Begier im Menschen, sich auszubreiten, neue Entdeckungen zu machen, herumzuschweifen; und dann wieder über den inneren Trieb, sich der Einschränkung willig zu ergeben, in dem Gleise der Gewohnheit so hinzufahren und sich weder um Rechts noch um Links zu bekümmern. Es ist wunderbar: wie ich hierher kam und vom Hügel in das schöne Tal schaute, wie es mich rings umher anzog. - dort das Wäldchen! - ach könntest du dich in seine Schatten mischen! - dort die Spitze des Berges! - ach könntest du von da die weite Gegend überschauen! - die in einander geketteten Hügel und vertraulichen Täler! - o könnte ich mich in ihnen verlieren! - - ich eilte hin, und kehrte zurück, und hatte nicht gefunden, was ich hoffte. O es ist mit der Ferne wie mit der Zukunft! Ein großes dämmerndes Ganze ruht vor unserer Seele, unsere Empfindung verschwimmt darin wie unser Auge, und wir sehnen uns, ach! Unser ganzes Wesen hinzugeben, uns mit aller Wonne eines einzigen, großen, herrlichen Gefühls ausfüllen zu lassen. - und ach! Wenn wir hinzueilen, wenn das Dort nun Hier wird, ist alles vor wie nach, und wir stehen in unserer Armut, in unserer Eingeschränktheit, und unsere Seele lechzt nach entschlüpftem Labsale.So sehnt sich der unruhigste Vagabund zuletzt wieder nach seinem Vaterlande und findet in seiner Hütte, an der Brust seiner Gattin, in dem Kreise seiner Kinder, in den Geschäften zu ihrer Erhaltung die Wonne, die er in der weiten Welt vergebens suchte. Ich habe daraus gelernt, wie ein Autor durch eine zweite, veränderte Ausgabe seiner Geschichte, und wenn sie poetisch noch so besser geworden wäre, notwendig seinem Buche schaden muß. Der erste Eindruck findet uns willig, und der Mensch ist gemacht, daß man ihn das Abenteuerlichste überreden kann; das haftet aber auch gleich so fest, und wehe dem, der es wieder auskratzen und austilgen will! Ja es wird mir gewiß, Lieber, gewiß und immer gewisser, daß an dem Dasein eines Geschöpfes wenig gelegen ist, ganz wenig. [……] O, so vergänglich ist der Mensch, daß er auch da, wo er seines Daseins eigentliche Gewißheit hat, da, wo er den einzigen wahren Eindruck seiner Gegenwart macht, in dem Andenken, in der Seele seiner Lieben, daß er auch da verlöschen, verschwinden muß, und das so bald! Wenn ich sonst vom Felsen über den Fluß bis zu jenen Hügeln das fruchtbare Tal überschaute und alles um mich her keimen und quellen sah; wenn ich jene Berge, vom Fuße bis auf zum Gipfel, mit hohen, dichten Bäumen bekleidet, jene Täler in ihren mannigfaltigen Krümmungen von den lieblichsten Wäldern beschattet sah, und der sanfte Fluß zwischen den lispelnden Rohren dahingleitete und die lieben Wolken abspiegelte, die der sanfte Abendwind am Himmel herüberwiegte; wenn ich dann die Vögel um mich den Wald beleben hörte, und die Millionen Mückenschwärme im letzten roten Strahle der Sonne mutig tanzten, und ihr letzter zuckender Blick den summenden Käfer aus seinem Grase befreite, und das Schwirren und Weben um mich her mich auf den Boden aufmerksam machte, und das Moos, das meinem harten Felsen seine Nahrung abzwingt, und das Geniste, das den dürren Sandhügel hinunter wächst, mir das innere, glühende, heilige Leben der Natur eröffnete: wie faßte ich das alles in mein warmes Herz, fühlte mich in der überfließenden Fülle wie vergöttert, und die herrlichen Gestalten der unendlichen Welt bewegten sich allbelebend in meiner Seele. Ungeheure Berge umgaben mich, Abgründe lagen vor mir, und Wetterbäche stürzten herunter, die Flüsse strömten unter mir, und Wald und Gebirg erklang; und ich sah sie wirken und schaffen ineinander in den Tiefen der Erde, alle die unergründlichen Kräfte; und nun über der Erde und unter dem Himmel wimmeln die Geschlechter der mannigfaltigen Geschöpfe. Ales, alles bevölkert mit tausendfachen Gestalten; und die Menschen dann sich in Häuslein zusammen sichern und sich annisten und herrschen in ihrem Sinne über die weite Welt! Armer Tor! Der du alles so gering achtest, weil du so klein bist. - vom unzugänglichen Gebirge über die Einöde, die kein Fuß betrat, bis ans Ende des unbekannten Ozeans weht der Geist des Ewigschaffenden und freut sich jedes Staubes, der ihn vernimmt und lebt. - ach damals, wie oft habe ich mich mit Fittichen eines Kranichs, der über mich hin flog, zu dem Ufer des ungemessenen Meeres gesehnt, aus dem schäumenden Becher des Unendlichen jene schwellende Lebenswonne zu trinken und nur einen Augenblick in der eingeschränkten Kraft meines Busens einen Tropfen der Seligkeit des Wesens zu fühlen, das alles in sich und durch sich hervorbringt. 【作者简介】潘子立先生是我国著名德语翻译家,天津大学外国语学院教授。1938年出生于福建省泉州市,1955年厦门集美中学毕业,同年考入北京大学西语系德语专业。1960年毕业,分配到天津大学任德语教师,直至退休。青年时代开始尝试德语文学翻译。自1963年发表翻译作品威尔第歌剧脚本《阿依达》,累计出版翻译作品二十余种及散见于国内多种文学期刊、选本之诗歌、小说十余种。主要译作有《格林童话全集》《浮士德》《伽利略传》《轮下》《歌德诗选》《海涅全集》(第三、四卷)等,著有歌德抒情诗赏析《漫游者之夜歌》。 潘子立的夫人许荣仙1965年毕业于南开大学外国语言文学系,毕业后在天津大学任教,长期从事研究生英语教学工作,副教授职称退休。育有两个儿子,一位在德国,另一位在天津。
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11/09/2024
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